2022.03.22 Broschüre

Wir stellen uns vor Herzlich Willkommen bei AvianaMed, ihrem ambulanten Pflegedienst für häusliche Kranken- und Altenpflege. Eigentlich wünscht sich das keiner von uns: Pflegebedürftig und auf die Hilfe anderer angewiesen zu sein. Freisprechen kann sich davon niemand - aktuell sind an die fünf Millionen Menschen in Deutschland pflegedürftig und es steigt stetig an. Wir stehen Menschen jeden Alters mit Hilfebedarf zur Seite und unterstützen Ihre Angehörigen. Wir kennen alle Umstände der Versorgung in der eigenen Wohnung. Deswegen können wir uns flexibel und individuell auf jeden unserer Patienten einstellen. Unser Ziel: Die Lebensqualität unserer Patienten und Ihrer Familien zu erhalten bzw. zu erleichtern, damit sie Ihre Unabhängigkeit bewahren können. Auf fremde Hilfe angewiesen zu sein ist für Betroffene eine neue Erfahrung, die möglicherweise überfordert. Wir von AvianaMed unterstützen Sie im Pflegefall, weil das Zuhause so wichtig ist. Wir sind Spezialisten in der ambulanten Pflege; einfühlsam, als Fachkräfte ausgebildet, medizinisch geschult und mit jahrelanger Erfahrung im Pflegeprozess. Ihr Team von AvianaMed Seite | 3

Firmenphilosophie Wir haben uns zum Ziel gesetzt, die Selbstständigkeit unsere Patienten zu erhalten oder – wenn möglich – sogar zu verbessern. Damit eine aktive und selbstbestimmte Gestaltung des eigenen Alltages möglich bleibt. Selbstverständlich beziehen wir unsere Patienten und Ihre Angehörigen in alle pflegerischen Entscheidungen mit ein – nur so profitieren sie von der Transparenz, die für den reibungslosen Ablauf der häuslichen Betreuung nötig ist. Wir nehmen Rücksicht auf psychologische, soziale, kulturelle und religiöse Bedürfnisse und Vorstellungen – während der Pflege und fraglos auch in der letzten Lebensphase, denn Sterbende und Ihre Angehörigen lassen wir in dieser Zeit nicht allein, sondern begleiten sie bis zum Abschied. Grundsätzlich unterliegt alles, was wir im Rahmen unserer Arbeit erfahren, der Schweigepflicht. Wir möchten Sie zuverlässig mit der bestmöglichen aktivierenden und ganzheitlichen Pflege und Beratung unterstützen. Garant dafür ist unser hohes Pflegeniveau, das durch regelmäßige Fortbildungen unserer Mitarbeiter gewährleistet wird. So fördern wir die individuellen beruflichen Kompetenzen unserer Pflegekräfte – zum Vorteil unserer Patienten. Im Rahmen der vereinbarten Grundsätze und Leitlinien übernehmen wir Fürsorge und arbeiten mit Eigeninitiative und Einsatzbereitschaft. Die Qualität unserer Arbeit gewährleisten wir außerdem durch unsere Pflege- dokumentation. Wir sind Teil eines multidisziplinären Teams – deshalb arbeiten wir eng mit Therapeuten und (Fach)-Ärzten zusammen. Für eine gelingende Zusammenarbeit aller an der Pflege Beteiligten ist es uns schließlich besonders wichtig, verschiedene Standpunkte zu respektieren und eine gemeinsame Lösung für jede Herausforderung zu finden. So oder so stehen wir Ihnen in allen pflegerischen Belangen zur Seite und unterstützen Sie mit vollem Einsatz! Seite | 4

Pflegesituation Dank der Fortschritte in der Medizin werden wir glücklicherweise immer älter. Das kann aber auch zu neuen Herausforderungen führen. Wir sind dann auf die Hilfe anderer angewiesen. Oftmals auf die unserer Angehörigen. Für Sie als pflegebedürftige Person stellt sich oftmals folgende Situation:  Sie benötigen Hilfe in der medizinischen Versorgung  Sie brauchen Hilfe bei der grundpflegerischen Versorgung  Sie wünschen sich hauswirtschaftliche Unterstützung  Als Angehöriger kommt möglicherweise folgende Situation auf Sie zu:  Ein Familienmitglied benötigt nach einem Krankenhausaufenthalt plötzlich eine Betreuung  Sie möchten auch einmal verreisen oder haben kurzfristig andere Verpflichtungen  Die Grenzen überschritten Ihrer Belastbarkeit sind im Pflegealltag bereits Lösungen In genau solch einer Situation sind wir da, um Sie zu unterstützen. Aber nicht nur im Pflegefall, bei Krankheit oder nach einem Krankenhausaufenthalt ermöglichen wir mehr Unabhängigkeit: Wir helfen auch allen, die sich vielleicht einfach nur sicherer fühlen, wenn jemand sie etwa bei den täglichen Bedürfnissen im Bad unterstützt. Wir berücksichtigen Ihre persönliche Situation und das soziale Umfeld. Nach Absprache mit dem Patienten beziehen wir Angehörige, Freunde, Nachbarn und Ärzte in Pflege und Betreuung mit ein. Seite | 5

Unsere Leistungen Die Pflegeversicherung bezuschusst die Betreuung und Pflege von Menschen mit Hilfebedarf je nach Pflegegrad. Anspruch auf Leistungen der gesetzlichen oder privaten Pflegeversicherung haben alle, die tägliche und mindesten für 6 Monate auf Hilfe bei Körperpflege, Ernährung und Mobilität angewiesen sind. Bei festgestellter Pflegebedürftigkeit und Einstufung in die Pflegegrade 1-5 können die Kosten in entsprechender Höhe mit den Pflegekassen abgerechnet werden. Wir sind Vertragspartner aller Kostenträger der Kranken- und Pflegekassen. Wir informieren Sie gerne über Ihre Möglichkeiten. Grundpflege (SGB XI) Mit der Grundpflege regelmäßigen wiederkehrenden Pflegemaßnahmen gemeint, die zur Alltagsbewältigung der zu pflegenden Person beitragen. Wir übernehmen bzw. begleiten Sie bei: sind alle  Körperpflege (Waschen, Duschen oder Baden, Zahnpflege, Kämmen, Rasieren und auch Entleerung von Darm und Blase)  Ernährung (Zubereitung der Nahrung und auch Hilfe bei der Aufnahme der Nahrung)  Mobilität (Aufstehen und zu Bett gehen, An- und Ausziehen, Bewegen in der Häuslichkeit) Behandlungspflege Die medizinische Behandlungspflege umfasst alle Tätigkeiten, die auf ärztliche Verordnung hin von Pflegekräften aus der Gesundheits- und Altenpflege die durchgeführt Wundversorgung/Verbandswechsel, die Dekubitusbehandlung oder die Blutdruck- und Blutzuckermessung u.v.m. Wir haben für Sie eine detaillierte Übersicht aller Leistungen erstellt: wie Medikamentengabe, Tätigkeiten die werden. Darunter fallen Seite | 6

Alle Leistungen der Behandlungspflege:  Absaugen  Anleitung bei der Krankenpflege in der Häuslichkeit  Beatmungsgerät, Bedienung und Überwachung  Blutdruckmessung  Blutzuckermessung  Dekubitusbehandlung  Drainagen, Überprüfen und Versorgen  Einlauf, Klistier, Klysma, digitale Enddarmausräumung    Infusionen Inhalationen Injektionen und Richten von Injektionen  Kälteträger auflegen  Katheter, Versorgung eines SBK  Katheterisierung der Harnblase zur Ableitung des Urins  Krankenbeobachtung, spezielle Medikamentengabe, Richten der Medikamentendosette  PEG-Sondenversorgung  Trachealkanüle, Wechsel und Pflege  Venenkatheter (Port), Versorgung  Wundversorgung  An-/ Ausziehen Kompressionsstrümpfe ab Klasse 2  Kompressionsverbände  Stützende / stabilisierende Verbände Seite | 7

 24 Stunden-Bereitschaft Über unser Notruftelefon sind wir immer erreichbar.  Hausnotruf Um die Selbstständigkeit in der eigenen Häuslichkeit zu erhalten, insbesondere bei einem Notfall, kann mit Hilfe eines Signalgebers Hilfe herbeigerufen werden – wahlweise ein Arzt, der Pflegedienst oder auch ein bestimmter Angehöriger. Wenn Interesse an einer solchen Anlage besteht, vermitteln wir selbstverständlich den Kontakt zu einem Hausnotrufanbieter.  Hauswirtschaftliche Versorgung nach § 45 Wir betreuen Ihre Lieben in der eigenen häuslichen Umgebung in allen Belangen der Hauswirtschaft:  Einkäufe und andere Besorgungen erledigen spülen, das Verrichten von  Geschirr täglich anfallenden Reinigungsarbeiten, Abfallentsorgung  Wäschepflege (Wäsche wechseln, waschen, trocknen, bügeln). Die hauswirtschaftliche Versorgung beinhaltet das Reinigen des unmittelbaren Lebensbereiches der Pflegebedürftigen, wie zum Beispiel: das Reinigen von Fußboden, Möbeln, Haushaltsgeräten, Müllentsorgung, sanitäre Räumlichkeiten und gegebenenfalls der Fenster (Erdgeschoss) des Pflegebedürftigen. Bei Fragen sprechen Sie uns hierzu gerne an.  Kostenlose Pflegeberatung nach § 37.1 selber pflegen, Pflegegeld, ambulante Pflegesach- Angehörige leistungen gleichzeitig? Das sind alles Fragen, die wir in der für Sie kostenlosen Pflegeberatung nach SGB XI §37 Abs. 3 mit Ihnen besprechen. Die Pflegeberatung soll zum einen den Pflegebedürftigen schützen und zum anderen die Pflegeperson unterstützen. Die Pflegekassen möchten sicherstellen, dass die Qualität der Pflege gesichert ist und der Pflegebedürftige optimal versorgt wird. Über einen sogenannten Beratungseinsatz können auch eventuelle Fragen zur Pflege beantwortet Seite | 8

werden. Diese Beratungseinsätze sind entsprechend des Pflegegrades, verpflichtend. für Pflegegeldempfänger,  Information der Pflegepersonen über unsere Leistungen sowie Beratungs- und Unterstützungsangebote.  Vorstellung weiterer Möglichkeiten von Pflegeschulungen oder Pflegekursen.  Welche Hilfsmittel oder Pflegehilfsmittel kommen in Frage? Wir helfen auch bei der Beantragung.  Prüfung, ob eine Höherstufung in einen anderen Pflegegrad notwendig ist.  Pflegeprobleme und wie diese gelöst werden können.  Information über die Entlastung der Pflegeperson (z.B. Umstellung auf Pflegesachleistungen oder Inanspruchnahme von Tages- und Nachtpflege oder Verhinderungspflege).  Schulung über die individuelle Pflege des Angehörigen. Gemeinsam können wir mehr erreichen. Sprechen Sie uns bitte an.  Vertretung bei Urlaub oder Krankheit Wer jemanden pflegt, hat auch Urlaub verdient oder kann natürlich selbst einmal krank werden. Die Pflegekasse beteiligt sich an den Ersatzpflegekosten. Wir beraten Sie gerne.  Betreuungsangebote nach § 45 Unabhängig von Pflege und Hauswirtschaft bieten wir berechtigten Personen allgemeine Betreuungsleistungen an, z.B. Beaufsichtigung, Unternehmungen oder Hilfestellungen bei sinnvoller Beschäftigung.  Beratung/Individuelle Schulungen Bei der Pflege durch Angehörige sieht der Gesetzgeber regelmäßige Anleitungen durch einen Pflegedienst vor. Aber auch Pflegebedürftige bzw. ihre Angehörigen, die einen Pflegedienst beauftragt haben, könne bis zu zwei Beratungseinsätze im Jahr in Anspruch nehmen. Wir bieten individuelle Schulungen und Beratungen an.  Palliativbegleitung Unheilbar kranke Menschen wünschen sich meist, die verbleibende Zeit ihres Lebens zuhause verbringen zu können. Wir begleiten Patienten und Seite | 9

MDK – Der medizinische Dienst der Krankenversicherung Wenn es zu einem Pflegefall in der eigenen Familie oder Nachbarschaft kommt, taucht früher oder später das Kürzel „MDK“ oder „MD“ auf. Tatsächlich ist der MDK nie weit entfernt, wenn es um die Pflege geht – zumindest bei allen gesetzlichen Versicherten. Die Abkürzung „MDK“ steht für „Medizinischer Dienst der Krankenversicherung“. Dahinter stehen ausgewiesene Experten des Gesundheitswesens, deren tägliche Arbeit für Sie als Mitglied der Kranken- und Pflegeversicherung sehr wichtig ist. pflege.de informiert über den MDK und seine Zuständigkeiten. Nachdem Sie einen Antrag auf Pflegegrad bei der zuständigen Pflegekasse gestellt haben, prüft ein Gutachter die Pflegesituation beim gesetzlich Versicherten zuhause. So läuft die MDK-Begutachtung ab es einheitliche gesetzliche Grundlagen, die Für die MDK-Begutachtung, die direkt beim Versicherten zuhause stattfindet, gibt sogenannten Pflegebegutachtungs-Richtlinien (auch „MDK-Begutachtungsrichtlinien“ oder „MDK-Richtlinien“). Der Gesetzgeber definiert diese Richtlinien ganz ausführlich als Feststellung der Pflegebedürftigkeit nach dem XI. Buch des Sozialgesetzbuches“. „Richtlinien des GKV-Spitzenverbandes zur Die Pflegebegutachtung verläuft nach einem sechsstufigen Verfahren: 1. Der Gutachter prüft, ob die Voraussetzungen für eine Pflegebedürftigkeit vorliegen. 2. Der Gutachter prüft den Grad der vorhandenen Selbstständigkeit in sechs Modulen gemäß der geltenden Begutachtungsrichtlinien nach dem Zweiten Pflegestärkungsgesetz (PSG II). 3. Der Gutachter empfiehlt einen Pflegegrad. 4. Der Gutachter schlägt geeignete Maßnahmen zur Prävention und Rehabilitation vor. 5. Der Gutachter gibt Empfehlungen über Art und Umfang von Pflegeleistungen. Seite | 11

6. Der Gutachter entwirft Hinweise zu einem individuellen Pflegeplan (u. a. auch, ob der Einsatz bestimmter Hilfsmittel den Pflegealltag erleichtern würden). Gutachten als Empfehlung für die Pflegekasse Das Pflegegutachten entscheidet noch nicht über den endgültigen Pflegegrad. Es ist lediglich eine Empfehlung, die der Gutachter an die zuständige Pflegekasse weiterreicht. Sie als gesetzlich Versicherter haben das Recht darauf, mit dem Bescheid von der Pflegekasse auch Ihr Pflegegutachten zu erhalten. Das ist wichtig für einen eventuellen Widerspruch bei Ablehnung eines Pflegegrads. MDK-Begutachtung: Begrifflichkeiten und was sie bedeuten Pflegegebedürftigen: Laut MDK-Begutachtungsrichtlinien gibt es unterschiedliche Schweregrade zur Einstufung der „überwiegend selbstständig“, „überwiegend unselbstständig“ und „unselbstständig“. Für jeden Schweregrad sind Punkte definiert, die am Ende der Begutachtung nach unterschiedlicher Gewichtung der Module eine Gesamtpunktzahl ergeben. Diese Gesamtpunktzahl dient zur Orientierung für die Zuweisung oder Ablehnung eines Pflegegrads. „selbstständig“, 1. „selbstständig“ (0 Punkte): Die Person kann eine Handlung ohne fremde Hilfe ausführen. Hilfsmittel (wie z. B. ein Rollator) können zur Unterstützung im Alltag genutzt werden. Wichtig ist aber, dass keine zweite Person dazu benötigt wird. 2. „überwiegend selbstständig“ (1 Punkt): Die betroffene Person kann die Aktivität wie z. B. die tägliche Körperpflege überwiegend selbstständig ausführen. Die Unterstützung durch eine zweite Person ist wenn dann nur in geringem Maße erforderlich. Ein Beispiel ist hier die Unterstützung beim Einstieg in die Badewanne. 3. „überwiegend unselbstständig“ (2 Punkte): Die betroffene Person kann selbstständig eine Handlung nur noch zu einem geringen Teil durchführen und ist ansonsten auf die Unterstützung durch eine Seite | 12

weitere Person angewiesen. Der Betroffene kann sich aber an der Aktivität beteiligen. 4. „unselbstständig“ (3 Punkte): Wenn die betroffene Person eine Handlung nicht mehr selbstständig ausführen kann, auch nicht teilweise, dann gilt der Schweregrad „unselbstständig“. Die betroffene Person ist in fast allen Aktivitäten auf die Unterstützung einer weiteren Person angewiesen. Dies kann beispielsweise im Falle einer Bettlägerigkeit zutreffen. Je nach Grad der Selbstständigkeit werden Punkte vergeben, die der Gutachter notiert. Daraus ergibt sich die Gesamtpunktzahl, die den Pflegegrad ergibt. Je höher die Punktzahl am Ende der Begutachtung ist, desto schwerwiegender ist der Unterstützungsbedarf und demnach der Pflegegrad. MDK-Begutachtung: Auf den Zeitpunkt kommt es an Der Gutachter wird seinen Hausbesuch bei Ihnen ankündigen. Sie sollten dann darauf achten, dass auch der Zeitpunkt der Begutachtung passt. Wenn Ihr Angehöriger oder Partner etwa morgens noch fit ist, gegen Nachmittag aber zunehmend in einer schlechteren Verfassung ist, dann sollten Sie den Gutachter bitten, seine Begutachtung eher am Nachmittag vorzunehmen. Tipp: Zeigen Sie die realistische Pflegesituation Oftmals können Gutachter die Pflegesituation bei einem einzigen Termin nicht realistisch einschätzen, sodass dem Pflegebedürftigen ein zu niedriger Pflegegrad zuerkannt wird. Daher gilt: Wenn der Gutachter zu Ihnen kommt, dann zeigen Sie ihm die Realität. Wenn sich der Pflegebedürftige ansonsten nicht wäscht, dann sollten Sie ihn auch nicht für den Tag der Begutachtung „präsentabel“ herrichten. Beschönigen Sie die Situation nicht, sondern zeigen Sie alles so, wie es ist. Auch wenn Ihnen das schwerfällt und Sie sich vielleicht sogar dafür schämen. Bedenken Sie: Wie soll Ihnen der Gutachter glauben, dass der Pflegebedürftige sich nicht mehr allein wäscht, wenn er akkurat gewaschen und perfekt gekleidet vor ihm sitzt? Seite | 13

Haben Sie einen Anspruch auf eine Leistung der Pflegekasse, können Sie sich in den Pfleggraden 2-5 für eine Geldleistung, Sachleistung, eine Umwandlung oder eine Kombinationsleistung entscheiden. Geldleistungen Pflegebedürftige stellen Ihre Versorgung selbst sicher – eine Privatperson übernimmt in diesem Fall die Pflege. Das kann ein Angehöriger, Nachbar oder Bekannter sein. Jeden Monat wird dann das Pflegegeld entsprechend Ihres Pflegegrades direkt auf Ihr Konto überwiesen. Sachleistung Sie entscheiden sich für einen Pflegedienst, der die Pflege übernimmt. Dieser rechnet dann direkt mit der Pflegeversicherung ab. Kombinationsleistungen Sowohl Sach- als auch Geldleistung werden bei einer Kombinationsleistung in Anspruch genommen. Das heißt, dass eine Privatperson und ein Pflegedienst an Ihrer Pflege beteiligt sind. In einem persönlichen Gespräch Möglichkeiten und finden gemeinsam die beste Variante für Sie. informieren wir sie gerne über Ihre Hilfe auf Rezept Bei einigen Hilfsmitteln besteht die Möglichkeit, diese vom Arzt per Rezept verordnen und von der Krankenkasse finanzieren zu lassen. Dazu zählen zum Beispiel die Sechs-km/h-Varianten von E-Mobilen und – Rollstühlen oder einen Badewannenlifter. Dafür ist ein Kostenvoranschlag mit dem Rezept und einem Anschreiben bei der Krankenkasse einzureichen. Sollte diese den Antrag ablehnen, besteht ein Einspruchsrecht. Seite | 15

Leistungen der Pflegeversicherung Die Pflegeversicherung hat einiges zu bieten. Damit Sie sich in den verschiedenen Leistungen zurechtfinden, geben wir Ihnen hier einen kleinen Überblick. Verhinderungspflege (§ 39 SGB XI) „Urlaub von der Pflege“, oder einfach „Zeit für sich“ für pflegende Angehörige. Der Gesetzgeber nennt das Verhinderungspflege nach § 39 SGB XI. Die Verhinderungspflege dient der Entlastung von Pflegepersonen bei Urlaubs-, Krankheits- oder anderweitiger Verhinderung. Wer pflegebedürftige Menschen im häuslichen Umfeld pflegt hat Anspruch auf maximal 42 zu machen. Ihnen stehen im Jahr 1.612 € durch die Pflegekasse zu, in der Sie sich durch einen Pflegedienst vertreten lassen können. im Jahr, Urlaub von der Pflege Tage Sie haben auch die Möglichkeit die Verhinderungspflege Stundenweise in Anspruch zu nehmen, wenn Sie z.B. mal einen schönen Abend im Theater oder im Kino verbringen möchten. Wenn Sie die Kurzzeitpflege nicht in Anspruch nehmen, haben Sie die Möglichkeit, in Verhinderungspflege umzuwidmen. Damit erhöht sich der Anspruch auf Verhinderungspflege auf 2.418 €. des Anspruchs Hälfte die der Kurzzeitpflege Eine Auszahlung des Geldbetrages ist nicht möglich. Pflegehilfsmittel, technische Hilfe und wohnumfeldverbessernde Maßnahmen (§40 SGB XI) Pflegebedürftige haben einen Anspruch auf die Versorgung mit Hilfsmitteln. Solche Hilfsmittel dienen der Erleichterung der Pflege, der Linderung von Beschwerden oder der Ermöglichung einer selbstständigen Lebensführung. Sie Seite | 16

sind aber nicht mit den Hilfsmitteln der Krankenkasse zu verwechseln, wie z. B. Hörgerät oder Brillen. Pflegehilfsmittel, die zum Verbrauch bestimmt sind (z.B. Handschuhe oder Einmaleinlagen), werden pauschal mit 40 € pro Monat bezuschusst. Technische Hilfsmittel (z.B. Pflegebett, Rollator, Rollstuhl) werden leihweise von der Pflegekasse zur Verfügung gestellt. Umbauten in den eigenen vier Wänden (z. B. Bad oder Treppenhaus) werden mit zu 4000 € je förderfähiger Maßnahme bezuschusst. Tages- und Nachtpflege (§ 41 SGB XI) Ab Pflegegrad 2 haben Pflegebedürftige einen Anspruch auf teilstationäre Pflege in Einrichtungen der Tages- und Nachtpflege. Diese Angebote ergänzen die häusliche Versorgung und entlasten pflegende Angehörige (z. B. Berufstätige). Pflegebedürftige wohnen weiterhin zuhause, werden aber stunden- oder tageweise in einer Einrichtung betreut und gepflegt – an einem, mehreren oder allen Wochentagen. Bei Vorliegen eines Pflegegrades übernimmt die Pflegekasse die Kosten. Kurzzeitpflege (§ 42 SGB XI) Kurzzeitpflege ist ein vollstationäres Angebot. Es gilt z. B.  als Übergangszeit nach einem Aufenthalt im Krankenhaus oder in einer Reha-Klinik  wenn die häusliche oder teilstationäre Pflege nicht möglich oder ausreichend gesichert ist  bei Umbauten oder Renovierung in der eigenen Wohnung  bei Urlaub, Verhinderung oder Erkrankung der Pflegeperson (wenn nicht mit einer Ersatzkraft überbrückt werden kann) Ab Pflegegrad 2 übernimmt die Pflegekasse pro Kalenderjahr bis zu 8 Wochen Kurzzeitpflege mit einem Gesamtbetrag bis 1.774 €. Nicht genutzte Ansprüche aus der Verhinderungspflege können auf die Kurzzeitpflege angerechnet werden. Seite | 17

Entlastungsbetrag (§ 45 SGB XI) Menschen mit Hilfebedarf, die zuhause gepflegt werden. Haben einen Anspruch auf den sogenannten Entlastungsbetrag in Höhe von 125 € monatlich. Dieser Anspruch gilt für alle Pflegegrade. Er kann flexibel eingesetzt werden, z.B. für die Betreuung und Unterstützung im Alltag. Nicht ausgeschöpfte Beträge eines Kalenderjahres können in das Folgejahres übertragen werden und bleiben bis zum 30.06. erhalten. Zur Information: Kurzzeit- und Verhinderungspflege können in Anspruch genommen werden. Die jeweiligen Leistungen müssen nicht in aufeinander folgenden Wochen genommen werden. Sie können genauso gut auf mehrere kürzeren Zeiten verteilt werden. im gleichen Kalenderjahr Insgesamt haben Sie verschiedene Möglichkeiten, die Betreuung- und Unterstützungsangebote in Anspruch zu nehmen. Die Pflegeversicherung ermöglicht hier eine hohe Flexibilität – damit die pflegende Person optimal entlastet wird. Sprechen Sie uns an, wir beraten Sie gerne. Wir stehen bei Fragen zur Verfügung, helfen informieren Sie über die Inanspruchnahme von Leistungen – damit sie optimal versorgt sind und keine Ansprüche verfallen. Ihnen bei Anträgen oder Wichtige Informationen für pflegende Angehörige: Die Hälfte des bisher bezogenen Pflegegeldes wird fortgewährt  während einer Kurzzeitpflege für bis zu acht Wochen pro Kalenderjahr  während einer Verhinderungspflege für bis zu sechs Wochen pro Kalenderjahr Seite | 18

Zuzahlungen und Belastungsgrenzen Falls Sie nicht von Zuzahlungen befreit sind, fallen diese in verschiedenen Bereichen an. Im Folgenden geben wir Ihnen einen kleinen Überblick über die wichtigsten Informationen. Zuzahlungen Arzneimittel, Verbandmittel, Hilfsmittel Bei verschreibungspflichtigen Arznei-, Verband- und Hilfsmitteln (z. B. Einlagen) tragen Patienten zehn Prozent des Abgabepreises selbst. Die Zuzahlung beträgt mindestens 5 €, höchstens jedoch 10 €. Beispiel: Bei einer mittleren Harninkontinenz entstehen für Inkontinenzmaterial (z.B. Windeln) zehn Prozent Zuzahlung, höchstens jedoch 10 € pro Monat. Bei einer leichten Blasenschwäche müssen die Hilfsmittel selbst bezahlt werden. Stationäre Behandlung Wer im Krankenhaus behandelt oder in einer Rehaklinik untergebracht wird, zahlt 10 € pro Tag zu. Die Zuzahlung ist auf 28 Tage oder 280 € im Kalenderjahr beschränkt. Heilmittel Bei Heilmittel wie Physio-/Ergotherapie oder Massagen, trägt der Patient zehn Prozent der Kosten selbst. Hinzu kommen 10 € pro Rezept. Das heißt: Wer sechs Therapieeinheiten verordnet bekommt, zahlt zehn Prozent der gesamten Behandlungskosten plus einmalig 10 € (für das Rezept). Häusliche Krankenpflege Hier gilt das gleiche wie bei den Heilmitteln: 10 €uro Verordnungsgebühr und zehn Prozent Eigenbeteiligung bleibt hier allerdings auf die ersten 28 Tage der Inanspruchnahme begrenzt. Ein Fall der häuslichen Krankenpflege tritt z.B. ein, Seite | 19

wenn ein Patient nach einer Operation zuhause von einem Pflegedienst versorgt wird, damit er das Krankenhaus schneller verlassen kann. Fahrtkosten Fahrten zu einer ambulanten Behandlung übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen nur noch in Ausnahmefällen und nach vorheriger Genehmigung. Dazu zählen z.B. Fahrten zur Dialyse oder die von Krebspatienten zur Chemo- und Strahlentherapie. Weitere Ausnahmen gibt es für Patienten, die laut Schwerbehindertenausweis außergewöhnlich gehbehindert (aG), blind (BI) oder besonders hilfsbedürftig sind (H). In anderen schwerwiegenden Fällen ist eine Ausnahme auf ärztliche Verordnung möglich. Auch dann müssen die Betroffenen zehn Prozent der Kosten zuzahlen (mindestens 5 €, höchsten 10 € pro Fahrt). Kosten für Fahrten zur stationären Behandlung – abzüglich der gesetzlichen Zuzahlung – übernehmen die Krankenkassen nur, wenn es sich um eine aus zwingend medizinischen Gründen notwendige Rettungsfahrt zum Krankenhaus handelt. Belastungsgrenzen Die Zuzahlungen sollen niemanden über Gebühr belasten. Darum müssen Erwachsene auch nicht mehr als jährlichen Bruttoeinkommens aus eigener Tasche hinzuzahlen. Für chronisch kranke Menschen, die besonders oft zum Arzt müssen und viele Medikamente benötigen, gilt eine niedrige Belastungsgrenze von einem Prozent des jährlichen Bruttoeinkommens. zwei Prozent ihres Kriterien für die Einstufung als chronisch krank Als schwerwiegend chronisch krank gilt, wer mindestens ein Jahr lang einmal pro Quartal ärztlich behandelt wurde. Außerdem muss eines der folgenden Kriterien zutreffen:  Schwerbehinderung oder Erwerbsminderung von 60 % oder mehr  Pflegebedürftigkeit des Pflegegrades 2 oder 3 Seite | 20

Kooperationen Wir arbeiten eng mit einem interdisziplinären Team verschiedener Anbieter im Gesundheitswesen zusammen – nur so ist die bestmögliche Pflege gewährleistet. Gerne vermitteln wir Ihnen Kontakte und Adressen. Apotheke Wir stehen in enger Kooperation mit Apotheken in der Region. Dadurch könne wir auf Wunsch ihre Medikamente zu unserem Pflegedienst liefern lassen und bringen sie beim nächsten Pflegeeinsatz mit zu Ihnen nach Hause. Sie brauchen sich um nichts zu kümmern. Sanitätshaus Für Verbrauchsgüter, Verbandsmaterialien und technische Hilfsmittel (z.B. Pflegebett oder Rollator) können wir Ihnen kompetenter Partner vermitteln. Außerdem sind wir Ihnen bei Bestellungen oder bei der Produktauswahl behilflich. Kurzzeit- und Tagespflege, Behörden und Ämter Für alle Bereiche verfügen wir über entsprechende Adressen oder Kontakte und können ihnen bei Bedarf weiterhelfen. Friseur, Fußpflege, mobiler Menü-Service, Hausnotruf, Fahrtdienst Auch hierbei helfen wir Ihnen gerne, einen geeigneten Anbieter zu finden. Seite | 22

Wir sind gerne für Sie da Der Eintritt der Pflegebedürftigkeit ist ein tiefer Einschnitt im Leben und stellt sowohl Pflegebedürftige als auch deren Angehörige vor große Herausforderungen. Hinzu kommen viele rechtliche und finanzielle Fragen. Durch unsere Beratung erfahren Sie, welche Leistungen Ihnen zustehen. Wir beraten Sie vertraulich und Pflegebedürftige. individuell als Angehörige oder Wir geben Ihnen gerne Tipps bei Pflegeproblemen und sind auch bei der Wahl des passenden Hilfsmittels behilflich. Zudem bieten wir Unterstützung beim Erstellen von Anträgen und Ausfüllen von Formularen. Bitte rufen Sie uns an unter 0541 – 800 787 56 Seite | 23